Uwe Euler: Erneute Dachsanierung nach 30 Jahren
Nachhaltigkeit ein wichtiges Kriterium
Uwe Euler überlegte sich mit Bauder Fachberater Thomas Schumann einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Dachaufbau, der die alte Dämmung integriert und so Ressourcen schont. „Das umweltfreundliche, schadstofffreie ‚BauderECO‘ Dämmelement aus Biomasse und Recyclingmaterial ist als hocheffizienter, ökologischer Baustoff ein konkurrenzloses Produkt für die zusätzliche Aufsparrendämmung – der heutige Maßstab für Nachhaltigkeit“, meint Euler. Nachhaltigkeit ist für den Geschäftsführer generell wichtig. „Wir erhalten im September einen neuen Kran mit Elektromotor, ohne stinkenden Diesel. Zudem haben wir zwei Elektrofahrzeuge für Kundenbesuche und an unserem Firmensitz und weiteren Gebäuden sieben PV-Anlagen installiert.“

Aufsparrendämmung auf Aufsparrendämmung
Zunächst räumte das Team von Eubu die alte Bedachung und die Dachlatten ab. Die alten Konterlatten ließen sich allerdings ohne größeren Schaden nicht entfernen. Sie waren damals mit 180 Millimeter und noch längeren Sparrennägeln befestigt worden und saßen fest. Deshalb begann nun der Aufbau bereits hier. Dachdecker und Statiker beschlossen mit dem Bauherrn, die alte Konterlattung zu belassen und als Basis zur Befestigung der neuen Konterlatten zu nutzen. „In die Zwischenräume wurde eine 30 Millimeter dicke Mineralfaserdämmplatte WLS 035 eingelegt. Über die Konterlattung hinweg verlegten die Verarbeiter ‚BauderTEX‘ als luftdichte und dampfbremsende Schicht“, erläutert Ekkehard Fritz, Produktmanager Steildach bei Bauder.

80 Millimeter neue Dämmung erforderlich
Dank der Funktionstüchtigkeit der 75 Millimeter dicken alten PUR-Platten brauchte es nur noch 80 Millimeter ‚BauderECO‘, um mit der Mineralfaserdämmplatte in den Zwischenräumen einen U-Wert von 0,14 W/(m2K) zu erreichen. Damit ist so eine Dachsanierung förderfähig. Entweder kann der Hausbesitzer einen Zuschuss und somit eine Beteiligung an den Kosten oder alternativ einen Steuerbonus erhalten. Ein Sanierungsmodell, das laut Ekkehard Fritz von Bauder für viele ältere Aufsparrendämmungen mit PUR funktionieren wird.

Wärmedämmelemente versetzt angeordnet
Das Team von Eubu ordnete die Wärmedämmelemente versetzt an und verlegte sie dank der umlaufenden Nut- und Feder-Verbindung schnell und wärmebrückenfrei. Nach dem Verkleben der Stöße mit Hilfe der zehn Zentimeter breiten, nahtselbstklebenden Horizontal- und Vertikalüberlappungen war die gedämmte Fläche winddicht und rückstausicher. Alle Fugen, die beim Anpassen der Dämmelemente entstanden, wurden mit PU-Montageschaum ausgeschäumt und mit einer entsprechenden Anschluss- und Detailbahn abgeklebt. Am Kamin verlegten die Dachdecker die Wärmedämmelemente mit Abstand, den sie mit Mineralwolle verfüllten und mit Bahnstreifen abdichteten.

Statischer Spielraum für PV-Anlage
Zur statischen Lastabtragung wurden Systemschrauben durch die neuen Konterlatten und den Dämmstoff hindurch in die alten Konterlatten eingedreht. Schließlich folgten Dachlatten und die Eindeckung mit Metallziegeln, von oben nach unten auf die Dachlatten genagelt. Ekkehard Fritz: „Mit der leichten Dämmung und den leichten Metallziegeln entstand ein statischer Spielraum, der den Aufbau von PV-Modulen mit einer Gesamtleistung von 10 kWp zuließ.“ Und Uwe Euler fügt hinzu: „Hier eine Lösung zu finden, war die eigentliche Herausforderung.“ Ein Projekt ganz nach seinem Geschmack. „Bei PV-Anlagen machen wir uns im Vorfeld viele Gedanken für eine passgenaue Umsetzung, gerade in Sachen Statik.“ Im Geschäftsfeld Solar ist der Betrieb schon länger aktiv. „Wir kooperieren hier seit vielen Jahren mit einem Elektriker vor Ort, der sich auch auf dem Dach auskennt.“

Aufträge von Hausverwaltungen als zweites Standbein
Das zweite Standbein des Betriebs bilden Sanierungen und Wartungen von Wohnanlagen und Hochhäusern im Rhein-Main-Gebiet zwischen Gießen und Darmstadt. „Wir sind da für zehn bis 15 Hausverwaltungen beständig im Einsatz“, erläutert Uwe Euler. So kann er heute mit seiner Frau und Co-Geschäftsführerin Britta Euler rund 20 Mitarbeitende beschäftigen. „Es könnten gerne auch mehr sein. Wir suchen händeringend, aber es ist trotz übertariflicher Bezahlung schwierig, Azubis und Fachkräfte zu gewinnen.“ Eubu bildet seit den Anfängen des Betriebs aus, aktuell ist ein Azubi im Team. „Ein guter Mann, mal schauen, was daraus wird“, so Uwe Euler.

Beide Söhne folgen dem Vater nach
Viel besser sieht es aus in Sachen Nachfolge. Beide Söhne, Kai und Tobias, sind bereits seit vielen Jahren Dachdeckermeister. Die dritte Generation steht also in den Startlöchern und soll, wenn alles wie geplant läuft, in diesem Jahr in die Geschäftsführung eintreten. Den Vater freut das: „Wir sind hervorragend aufgestellt als Betrieb, da wird auch die Nachfolge gut laufen.“
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